Stacheln: gleichartig, kräftig, an der rot gefärbten Basis verbreitert, geneigt und leicht gekrümmt bis sichelig, 4-7 mm lang, zu 2-5 pro 5 cm
Blätter
Blättchenanzahl: handförmig 5-zählig
Behaarung: oberseits fast oder völlig kahl, unterseits locker behaart, vor allem auf den Nerven
Endblättchen: kurz bis mäßig lang gestielt (30-45 %), aus abgerundeter bis etwas ausgerandeter Basis elliptisch bis umgekehrt eiförmig, etwa 1,5-2 cm lang zugespitzt
Serratur: periodisch gesägt, Zähne aufgesetzt bespitzt, mit etwas längeren, zuweilen schwach auswärts gekrümmten Hauptzähnen
Seitenblättchen: untere 3-5 mm lang gestielt
Blattstiel: etwa so lang wie die unteren Seitenblättchen, behaart, mit 10-18 kräftigen, hakigen Stacheln
Blütenstand
Form: angenähert doldentraubig oder rispig, nicht selten reichblütig
Blätter: -
Achse: locker bis dicht behaart, mit leicht gekrümmten bis hakigen Stacheln
Blütenstiele: auffallend lang (10-50 mm), die kurz gestielte Endblüte überragend, dünn, mit nur wenigen, gekrümmten, bis 3 mm langen Stacheln
Kelch: grün (bis graufilzig), stachellos bis armstachelig, mit verlängerten Zipfeln, mehr oder weniger abstehend
Kronblätter: weiß
Staubblätter: teilweise so lang wie oder etwas länger als die grünlichen Griffel, Antheren zumindest teilweise behaart
Fruchtknoten: behaart
Kurzcharakteristik: Charakteristisch sind der verlängert rispige, stärker bestachelte Blütenstand und die fast noch häufiger vorkommenden kurztraubigen Blütenstände mit auffallend langen (3-5 cm), die kurz gestielte Endblüte überragenden, dünnen, fast unbewehrten Blütenstielen sowie die zumindest teilweise behaarten Antheren ("Manchmal finden sich an einer Blüte fast nur kahle und an einer anderen Blüte desselben Blütenstandes nur reichlich behaarte Antheren. Nur derartige Ausprägungen können als trennendes Merkmal gegen R. plicatus verwendet werden", WEBER (1985).
Ähnliche Taxa: R. plicatus, R. bertramii, R. vigorosus
Ökologie und Soziologie: Thamno- und nemophil, auf kalkfreien, meist sandigen Böden. Wohl Rubion plicati-Art auf potentiell natürlichen Quercion-Standorten.
Verbreitung: In Niedersachsen zerstreut nördlich bis nach Harburg. In SH ist das Vorkommen umstritten, in Mecklenburg-Vorpommern 2 Fundpunkte.
Text nach HENKER und KIESEWETTER 2009, S. 110 und H.E. WEBER 1985, S. 96ff.