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Rubus gothicus



    Schössling
  • Form: rundlich bis ± flachseitig stumpfkantig; glänzend
  • Behaarung: 0-5 pro cm Seite
  • Stieldrüsen: 0-10(-100) pro 5 cm
  • Stacheln: meist gleichartig, zu ca. 5-10(-15) pro 5 cm, mäßig schlank, geneigt, teils gerade, teils ± gekrümmt, 4-5 mm lang; kleinere Stacheln und Stachelhöcker meist sehr zerstreut oder fehlend
    Blätter
  • Blättchenanzahl: schwach fußförmig 5-zählig, Blättchen sich randlich nicht oder wenig deckend
  • Behaarung: oberseits mit ca. 1-20(-50) Haaren pro cm2, unterseits grün oder graugrün, wenig bis deutlich fühlbar behaart, nicht oder nur angedeutet filzig
  • Endblättchen: mäßig lang gestielt (ca. 28-35%)‚ aus mäßig breiter, schwach herzförmiger, seltener abgerundeter Basis ± eiförmig bis angedeutet rhombisch mit größter Breite etwa in der Mitte, allmählich in eine 1-2 cm lange schlanke Spitze verschmälert, lebend am Rande grobwellig
  • Serratur: ca. 2-5 mm tief, mit allmählich zugespitzten Zähnen undeutlich bis deutlich periodisch mit geraden Hauptzähnen
  • Seitenblättchen: untere sitzend
  • Blattstiel: meist deutlich länger als die unteren Seitenblättchen, mit ca. 7-15 ca. 2-3 mm langen, mäßig gekrümmten Stacheln
    Blütenstand
  • Form: schmal (sub-)pyramidal
  • Blätter: oberste Blätter 5-10 cm unterhalb der Spitze beginnend
  • Achse: zerstreut bis ± dicht mit abstehenden Haaren bedeckt, mit meist ca. 0-10 Stieldrüsen pro cm; Stacheln zu ca. 4-10 pro 5 cm, meist schwach gekrümmt, 2,5-4 mm lang
  • Blütenstiele: größtenteils ca. 1-2 cm lang, dicht kurz wirrhaarig, mit ca. 0-20(-50) Stieldrüsen; Stacheln gelblich, zu ca. (3-)5-20, leicht gekrümmt, ca. 1‚5(-2) mm lang
  • Kelch: grüngrau filzig, ohne oder mit kurzem Anhängsel, kurz ± stieldrüsig, meist wehrlos, zuletzt ± rückwärts gerichtet
  • Kronblätter: weiß bis schwach rosa, rundlich eiförmig, ca. 10-13 mm lang und 8-10 mm breit
  • Staubblätter: wenig bis deutlich länger als die grünlichen Griffel; Antheren kahl
  • Fruchtknoten: kahl oder seltener mit einzelnen langen Haaren


Kurzcharakteristik: R. gothicus ist vor allem charakterisiert durch seine lang bespitzten, meist periodisch gesägten Endblättchen am Schössling und im Blütenstand. Lebend fällt die Art durch die kaum runzeligen, am Rande stark grobwelligen Blätter auf.


Ähnliche Taxa: R. fasciculatus, R. haesitans, R. lidforssii, R. sprengeliusculus, R. wahlbergii


Ökologie und Soziologie: Auf nährstoffreichen, auch kalkhaltigen Böden. Kennart des Pruno-Rubenion radulae Web. auf potentiell natürlichen Fagetalia-, im Gebiet meist Melico-Fagetum-Standorten.


Verbreitung: Weitverbreitete südskandinavisch-mitteleuropäische Sippe mit östlichem Arealschwerpunkt. In Schleswig-Holstein, abgesehen vom nordöstlichen Holstein, auf der Jungmoräne und auf den standörtlich verwandten Altmoränen SO-Holsteins die häufigste Corylifolii-Art. Auf den westlichen Altmoränen und im Sandergebiet zerstreut und auf großen Strecken fehlend, stellenweise wohl nur eingeschleppt (Verbreitungskarte nur mit aktuellen Daten, da früher keine Trennung von Rubus haesitans).

Auch in Mecklenburg-Vorpommern die häufigste Corylifolii-Art.

Im Nordosten Niedersachsens ziemlich häufig, ansonsten selten.



Text nach WEBER 1981, S. 135ff.



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