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Rubus curvaciculatus



    Schössling
  • Form: kantig mit flachen oder etwas vertieften Seiten, seltener mehr rundlich
  • Behaarung: kahl
  • Stieldrüsen: keine
  • Stacheln: zu 7-18 pro 5 cm, oberhalb der 1-2 mm breiten Basis meist rasch in eine dünne, oben fast nadelige Spitze verengt, in der Mehrzahl oder alle schwach sichelig gekrümmt, 2-3(-4) mm lang
    Blätter
  • Blättchenanzahl: etwas fußförmig 5-zählig, überwiegend mit sich randlich deutlich überlappenden Blättchen
  • Behaarung: oberseits runzelig mit (1-)10-40 Haaren pro cm2, unterseits weichhaarig und durch feine, meist sternförmige Härchen graugrün bis grüngrau filzig
  • Endblättchen: kurz bis mittellang gestielt (22-34%), aus breiter, herzförmiger Basis breit eiförmig bis rundlich, mit schwach bis mäßig abgesetzter, 12-20(-25) mm langer Spitze
  • Serratur: fast gleichmäßig bis schwach periodisch mit etwas längeren Hauptzähnen
  • Seitenblättchen: mittlere 0-2(-3) mm lang gestielt, untere sitzend
  • Blattstiel: oberseits flaumig behaart, ohne Stieldrüsen, mit 12-18 sichelig bis hakig gekrümmten, dünnen, nur 1-1,5 mm langen Stacheln
    Blütenstand
  • Form: mäßig breit und dabei undeutlich zylindrisch bis etwas ebensträußig
  • Blätter: bis nahe der Spitze mit einfachen, oft schmal bis breit lanzettlichen Blättern durchsetzt, übrige Blätter 3-zählig mit sitzenden Seitenblättchen
  • Achse: locker behaart, stieldrüsenlos, pro 5 cm mit etwa 5-12 schlanken, geneigten und etwas gekrümmten, 1,5-3 mm langen Stacheln
  • Blütenstiele: 10-15 mm lang, angedrückt graufilzig-wirrhaarig, drüsenlos, mit meist 10-15 sichelig gekrümmten, nur 0,5-1,5 mm langen Stacheln
  • Kelch: graufilzig, unbestachelt, nicht oder nur durch ein kurzes Anhängsel verlängert, aufgerichtet bis abstehend
  • Kronblätter: weiß, stark knitterig, rundlich
  • Staubblätter: kaum so hoch wie die weißlichen Griffel; Antheren kahl
  • Fruchtknoten: kahl


Kurzcharakteristik: Charakteristisch für die Art sind deren meist kantigen, stets zart- und krummstacheligen Schösslinge, die breiten, sich deckenden, oberseits runzeligen, unterseits graugrün weichhaarigen, lebend meist etwas konvexen Blättchen sowie hoch durchblätterte, lockerästige Blütenstände mit langen, zart krummstacheligen, drüsenlosen Blütenstielen und weißen Blüten.


Ähnliche Taxa: R. dethardingii


Ökologie und Soziologie: Thamnophile Art auf meist lehmigen und basenhaltigen, auch kalkführenden Böden, in Hecken, im Bereich von Ziegeleigruben, an Wegen und in Gebüschen. Charakterart des Pruno-Rubion radulae (Prunetalia spinosae, Rhamno-Prunetea).


Verbreitung: In Schleswig-Holstein auf reicheren Böden vor allem im Osten zerstreut bis sehr häufig, im Nordwesten und auf Fehmarn fehlend. In Schleswig-Holstein sind R. dethardingii und R. curvaciculatus bisher in den zugrunde liegenden Aufzeichnungen nicht immer eindeutig getrennt worden, deshalb ist R. curvaciculatus in der Verbreitungskarte unterrepräsentiert dargestellt, da nur eindeutige Angaben verwendet wurden. Auch in Niederschsen wurden die beiden Arten nicht immer unterschieden. In Mecklenburg-Vorpommern kommt die Art zerstreut vor.



Text nach WEBER (1996): Osnabrücker Naturwiss. Mitt. 22: 111–121



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