Form: suberekt bis hochbogig, kantig und tief gefurcht
Behaarung: kahl oder mit veinzelten Büschelhaaren besonders an den Stachelbasen
Stieldrüsen: keine
Stacheln: zu 3-5 pro 5 cm, aus breiter, kräftiger Basis rasch verschmälert, alle oder zumindest einzelne deutlich, zum Teil stark gekrümmt, 6-7 mm lang
Blätter
Blättchenanzahl: hand- bis angedeutet fußförmig 5-zählig
Behaarung: oberseits grün, kahl oder mit 1-5 Haaren pro cm2, unterseits schwach graugrün mit nur unter der Lupe wahrnehmbaren Filzhaaren bis deutlich graufilzig und dazu von längeren Haaren weich
Endblättchen: lang gestielt (meist 35-42 %), aus schwach bis deutlich herzförmiger Basis umgekehrt eiförmig mit etwas abgesetzter 12-20 mm langer Spitze, zuletzt oft stark verbreitert bis rundlich
Serratur: periodisch mit längeren, fast geraden Hauptzähnen, ungleich bis ausgesprochen grob, 3-5 mm tief
Seitenblättchen: untere 3-5 mm lang gestielt
Blattstiel: ± behaart, mit ca. 12-16(-20) dickfüßigen, hakig zurückgebogenen, bis 3 mm langen Stacheln
Blütenstand
Form: angenähert traubig bis stärker rispig
Blätter: (2-)5-8 cm unterhalb der Spitze beginnend
Achse: ziemlich dicht ± abstehend behaart, auf 5 cm mit 3-10 stark, teils fast hakig gek-rümmten, dickfüßigen, bis ca. 4 mm langen Stacheln
Blütenstiele: ca. 10-20 mm lang, lang abstehend behaart, mit ca. 3-10 oft ungleichen, schwach bis meist deutlich gekrümmten, bis 2-2,5(-3) mm langen Stacheln
Kelch: graugrün, unbewehrt, meist kurz, deutlich zurückgeschlagen
Kronblätter: weiß, ± elliptisch, lang benagelt, 10-15 mm lang
Staubblätter: länger als die grünlichen Griffel; Antheren kahl
Fruchtknoten: kahl oder an der Spitze behaart
Kurzcharakteristik: Diese großblättrige Art ist vor allem kenntlich an ihrem hohen Wuchs und gefurchten Schössling sowie an den ± hakig gekrümmten Stacheln am Blattstiel und an der Blütenstandsachse. Sie verbindet Merkmale von R. sulcatus und damit der Suberecti mit solchen der Discolores und wurde wiederholt als entsprechende Hybride gedeutet.
Ähnliche Taxa: R. sulcatus, R. grabowskii
Ökologie und Soziologie: Thamnophile, anscheinend auch wärmeliebende Art auf besseren, auch kalkhaltigen Böden (Fagetalia-Standorte). Durch die Kalktoleranz von allen übrigen Suberecti abweichend.
Verbreitung: Weitverbreitete, im Schwerpunkt südmitteleuropäische Sippe. Vom Portagebiet in Westfalen und dem niedersächsischen Bergland südwärts bis Nordfrankreich und Norditalien, außerdem bis zur Steiermark, in Slowenien, Rumänien, Polen und den südlichen neuen Bundesländern.
Text nach: H. E. Weber, Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde, Heft 3, S. 88-92, Münster 1985