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Rubus caesius



    Schössling
  • Form: stielrund, dünn, Durchmesser meist <4 mm, selten >5 mm; mit einem abwischbaren Wachsüberzug auffallend bläulich-weiß bereift
  • Behaarung: kahl, manchmal etwas kurz filzig-flaumig
  • Stieldrüsen: meist zerstreut, seltener zahlreich, manchmal auch ganz fehlend
  • Stacheln: sehr zerstreut bis dicht gedrängt, fein nadelig-borstlich, gerade bis sichelig oder mit etwas breiterer Basis, stets sehr schwach, nur ca. 1-2,5(-3) mm lang
    Blätter
  • Blättchenanzahl: 3-zählig, äußerst selten (4-)5-zählig
  • Behaarung: oberseits frischgrün bis gelblich-grün, fein behaart bis (fast) kahl, unterseits blasser, ± kurzhaarig
  • Endblättchen: kurz gestielt (ca. 20-30%), aus breitem, ± herzförmigem Grund gewöhnlich bis etwas unterhalb der Mitte stark verbreitert, dann ohne markierte Spitze breit dreieckig, nicht eingeschwungen verschmälert; oft oberhalb der Mitte eingeschnürt bis 3-lappig
  • Serratur: gewöhnlich ausgeprägt periodisch; Hauptzähne ± gerade, kaum größer, doch Blattrand mit den übrigen Zähnen oft stark eingeschnitten
  • Seitenblättchen: 0-2 mm lang gestielt, oft zweilappig
  • Blattstiel: flaumig kurzhaarig bis (fast) kahl, sehr zart bestachelt, mit meist zerstreuten kurzen Stieldrüsen, oberseits durchgehend rinnig und ± sternhaarig
    Blütenstand
  • Form: in der Regel kurz, stumpf, ± ebensträußig endigend
  • Blätter: hoch durchblättert
  • Achse: bereift, ± behaart, mit Stieldrüsen
  • Blütenstiele: ca. 1,5-3 cm lang, kurzfilzig, mit wenigen, seltener zahlreichen, meist kurzen (roten) Stieldrüsen und 0->15 sehr zarten, 1-2 mm langen geraden oder schwach gekrümmten Stacheln
  • Kelch: (hell-)grün, kurzfilzig, oft mit rötlichen, sehr kurzen Stieldrüsen, meist unbewehrt; nach der Blüte mit verlängerten Spitzen abstehend bis aufrecht
  • Kronblätter: weiß, meist knitterig, sich randlich ± berührend oder überlappend
  • Staubblätter: etwa so lang wie die blassgrünen Griffel; Antheren kahl
  • Fruchtknoten: kahl; Scheinfrucht auf schwarzem Grund deutlich matt bläulich bereift, aus wenigen saftreichen, großen Früchtchen bestehend


Kurzcharakteristik: Eine sehr veränderliche Art, bei der vor allem die folgenden Kennzeichen als die sichersten gelten können: Deutlicher Reif an allen Achsen, zarte Stacheln, charakteristisch geformte 3-zählige Blätter, blau bereifte Scheinfrüchte, stielrunder dünner Schössling, Kahlheit von Fruchtknoten und Antheren.


Ähnliche Taxa: R. pseudoidaeus; zahlreiche Bastarde


Ökologie und Soziologie: Hauptbedingung für das Vorkommen von R. caesius scheint das Vorhandensein von Kalk im Untergrund zu sein. In den schleswig-holsteinischen Knicks bildet R. caesius mit anderen kalkzeigenden Arten eine charakteristische ökologische Gruppe. Anderen ökologischen Faktoren gegenüber ist die Kratzbeere die Rubusart mit der größten Toleranz.


Verbreitung: Weit verbreitete Art in Gesamteuropa ohne den äußersten Norden.



Text nach WEBER 1973, S. 371ff.



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